Ganz entspannt im Hier und Jetzt.
"Merlin in action" ein paar Wochen nach seiner Ankunft. Hier sieht man schon deutlich die spastisch eingerollten Hinterfüßchen, trotzdem - ungebremste Spielleidenschaft. Die orangefarbene Plüschmaus war Merlins Lieblingsspielzeug. Kein Spiel, an dem sie nicht beteiligt war.
Nach dem Spiel - alle erschöpft. Vom Kater bis zum Kuscheltier.
Wenn Kinderaugen die Welt entdecken ...!!!
Diese Umzäunung stellte sich ganz schnell als Falle heraus. Merlin zog sich hoch und blieb mit seinen
Hinter(Haken)füßchen zwischen den Gitterstäben hängen.
Merlins Zieh-Mama
Wieby (2013 verstorben)
Auf dem Video sehen Sie Merlin beim Spielen 2 Monate nach seiner Ankunft.
Steckbrief:
geboren: 04.04.2011
in: Rumänien
adoptiert am: 06.08.2011
nach: Deutschland (Bayern)
Vorgeschichte: Merlin wurde querschnittsgelähmt auf der Straße gefunden, von
einer Tierschutzorganisation übernommen und in der Hoffnung
auf ein neues Zuhause auf die Vermittlungsseite der Organisation
gestellt. Wie es zu seiner Behinderung kam, ist unbekannt.
Status: erste querschnittsgelähmte Katze in der Familie
Persönlichkeit/Charakter
als Kitten:
anhänglich und lieb
sanft
neugierig
hörte sehr schnell auf seinen Namen
verspielt
energiegeladen
pflegeleicht (beim Blase-Leeren und Einnehmen von Medikamenten)
Persönlichkeit/Charakter
heute: Die gleichen charakterlichen Eigenschaften wie im Kittenalter; liebevoll und
zärtlich im Umgang mit seinen Geschwistern und Menschen; antwortet,
wenn man mit ihm spricht.
Rangordnung: Merlin der Hütekater
Merlin ist das Oberhaupt seiner Familie und verhält sich
dementsprechend.
Er ist der Putzer aller Katzen und Menschen seiner Familie. Merlin
schlichtet jeden Streit, geht dazwischen. Er überlässt den anderen
großzügig seinen Futternapf, wenn sie ihr Näpfe-Tauschen-Spiel
spielen. Hört er aus irgendeiner Ecke ein klägliches Miauen, eilt er
sofort zu Hilfe. Mit einer Engelsgeduld hat er Mowglys übermütige
Kittenphase ertragen.
Merlin muss alles unter Kontrolle bzw. im Überblick haben.
Sobald jemand die Wohnung betritt, kommt Merlin angeschossen
und unterzieht den Besucher einer intensiven Kontrolle. Dabei darf
sich der Besucher keinen Schritt vorwärtsbewegen, sondern muss
– einer Statue gleich – stillhalten, bis Merlin sein ok für weitere
Schritte gibt.
Nimmt der Besucher im Wohnzimmer Platz, platziert sich Merlin in
unmittelbarer Nähe direkt gegenüber und lässt ihn keine
Sekunde aus den Augen. Jede Bewegung dieser Person wird
genauestens registriert und analysiert. Erhebt sich der Besucher von
seinem Sitzplatz, ist Merlin sofort wieder zur Stelle.
Für Merlin gibt es zwei Kategorien von Menschen:
zur Familie gehörig (Familie und von Merlin akzeptierte Freunde der Familie)
nicht zur Familie gehörig
Komme ich nach Hause oder Freunde der Familie, kommt Merlin
ebenso angeschossen in den Flur, zur Begrüßung. Er gibt
minutenlang Köpfchen in alle Richtungen und schnurrt ohne
Unterlass. Am glücklichsten ist Merlin, wenn alle
Familienmitglieder zusammen sind.
Lieblingsplatz:
Der beste Platz für Merlin ist immer der, von dem aus er alles im
Überblick hat.
Lieblingsspiel: Mit dem Menschen
mit der Papierkugel. Ich werfe oder – wenn ich mit am Boden liege -
schnipse sie weg und Merlin holt sie zurück und legt sie vor mich.
Außerdem das Papierkugel-Tor-Spiel. Dabei sitzt Merlin in einem
offenen Karton (dem Tor), ich sitze an der Seite des Kartons und
muss versuchen, eine Papierkugel an ihm vorbeizuschnipsen, ohne
dass er sie fängt.
Gelingt es mir, die Kugel vorbeizuschnipsen – 1:0 für mich.
Fängt Merlin die Kugel, in dem er im richtigen Moment aus dem Tor
(Karton) herausschießt und sich auf die Kugel stürzt – 1:0 für
Merlin.
(Es sei hier verraten, dass die meisten Spiele von Merlin gewonnen
werden, obwohl ich mir viel Mühe gebe, ihn auszutricksen).
Dieses Spiel hat Merlin übrigens selbst erfunden. Als er ein Kitten
war, gehörten zu seinen Spielsachen auch Karton und Papierkugel,
wie heute noch. Während eines Papierkugel-Apportier-Spiels
verschwand er in einem Karton und warf die Papierkugel
zum Karton heraus. Während ich die Kugel in der Hand hielt, ging er
schon in Lauerstellung und daraus entwickelte sich dann unser
Spiel.
Außerdem Verstecken und Fangen ( und man glaube nicht, dass
Merlin beim Fangenspiel mit dem Menschen der Unterlegene wäre).
Mit den Geschwistern:
Verstecken, Belauern, Fangen, die Papierkugel gegenseitig abjagen.
Lieblingsspielzeug:
Papierkugel
Karton
rosafarbenes Püppchen (daumengross) aus der Kittenzeit
Katzenangel
Vorlieben:
Vor allem gekrault werden an Kinn/Wangen/Hinterkopf/Nacken
gebürstet/gekämmt werden an Kinn/Wangen/Hinterkopf/Nacken
Massage (Rücken/Beine/Brustkorb/Nacken)
Schlafen auf Brustkorb des Menschen mit der Möglichkeit, Gesicht und
Hals des Menschen gründlich zu putzen
Leckerli, selbst wenn sich das Innenleben als Tablette entpuppt.
Abneigung:
Tierarztbesuche
Krallen schneiden
laute Geräusche außerhalb der Wohnung, die er nicht zuordnen kann
fremde Menschen in seinem Revier ohne seine Zustimmung
(z.B. Handwerker)
Merlin war der erste der vier querschnittsgelähmten Katzen, die ich adoptierte.
Er hat sich vom süssen, zarten und pflegebedürftigen, kranken Kitten (außer der Querschnittslähmung hatten wir es noch mit Würmern, Durchfall, einem Hautpilz, Struvitsteinen und Keimen in der Blase zu tun), das noch zu bemuttern war, zu einem „gesunden“, glücklichen und charakterstarken Kater entwickelt, der all die Liebe, die ihm in den wenigen Jahren zuteil geworden ist, an seine Familie weitergibt. Er hält definitiv die Katzenfamilie zusammen. Merlin - Hütekater - ist ein außergewöhnlicher Kater. Dass er bei uns lebt ist ein großes Geschenk. Ich könnte mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen.
Als ich Merlin adoptierte, hatte ich nur eine vage Vorstellung von dem, was es bedeutete, einen querschnittsgelähmten Kater in der Familie zu haben. Ich durfte (und darf)seit Merlins Adoption täglich erleben, wie glücklich und erfüllt und vor allem, wie normal auch querschnittsgelähmte Katzen leben. Manche – größere und kleine – Hürden mussten überwunden werden. Und wurden überwunden. Merlin zeigte immer, dass er leben wollte und wie sehr er am Leben hing. Inzwischen ist Merlin vier Jahre alt (obwohl ihn nach seiner Ankunft in Deutschland zwei Tierärztinnen am liebsten gleich eingeschläfert hätten) und wir hoffen, noch viele Jahre Merlin und seine ebenfalls behinderten Geschwister bei uns zu haben.
Körperpflege
muss sein.
Merlin beim
Putzen von
Baby Pepino.
Auch wenn nicht
alle Beteiligten
glücklich über
die Putz-Aktion sind.
Dem Baby-Alter
entwachsen, wird
Pepino mit gleicher
rührender Hingabe
von Merlin geputzt.
Das neue Bett -
geprüft und für gut
befunden.
Für Pepinos
Turnübungen hat
Merlin gerade kein
Verständnis.