Merlin noch in Rumänien,
kurz vor seiner Ausreise
Wie jede gesunde Katze wird auch Ihre Katze an regelmäßigen Tierarztbesuchen für Impfung, Entwurmung, unter Umständen noch zur Kastration, Zahnsanierung etc. nicht vorbeikommen.
Aber Vorsicht! An dieser Stelle sei – aus eigener Erfahrung – gesagt, dass nicht alle Veterinärmediziner Behinderungen bei Katzen (insbesondere Querschnittslähmung) mit einer positiven Einstellung gegenüberstehen.
Äußerungen wie: “dass man so etwas (gemeint Merlin) am Leben lässt“ oder „wir sehen hier so etwas nicht gerne“ und „ an dem werden Sie keine lange Freude haben, den werden Sie nicht trocken halten können“ oder „ wenn er (Merlin) nicht von einer Tierschutzorganisation käme, sondern hier vor unserer Tür einen Unfall gehabt hätte, würde ich ihn sofort einschläfern“ sind mir nachhaltig im Gedächtnis geblieben und lassen mich heute noch erschaudern, wenn ich daran denke.
Dabei lag vor den Tierärztinnen, die sich so äußerten, nicht etwa ein schwerverletztes, blutendes oder halbtotes
Kätzchen. Nein. Vor ihnen auf dem Behandlungstisch saß ein putzmunterer, aufgeweckter, knapp 4 Monate alter Kater, der sich lediglich durch zwei leblose, herunterbaumelnde Hinterbeinchen von
seinen Artgenossen unterschied.
Ich musste regelrecht gegen eine Einschläferung anreden.
Eine Halterin mit weniger
Entschlossenheit, hätte möglicherweise dem Drängen der Tierärzte nachgegeben und Merlins Leben hätte 2 Tage nach seiner Rettung aus Rumänien bereits sein Ende gefunden. Was mich besonders
betroffen macht, ist die Tatsache, dass keine der zitierten Tierärztinnen Merlin auch nur eine Chance gegeben hatte bzw. mich in meinem Vorhaben mit Informationen zu unterstützten
versuchte. Die einstimmige Meinung beider Tierärztinnen war, dass ein Kater(chen) wie Merlin besser tot, d.h. sofort einzuschläfern sei.
Keine der damals abgegebenen Prognosen ist eingetroffen. Merlin war in den ganzen 4 Jahren, die er jetzt bei mir ist, keinen einzigen Tag wund. Er ist die pure Lebensfreude, hat den Schalk im Nacken und lebt mit seinen Geschwistern ein erfülltes und fröhliches, für ihn normales Katzenleben.
Tipp:
Bevor Sie mit Ihrer querschnittsgelähmten Katze eine Praxis oder Tierklinik aufsuchen, erkundigen Sie sich telefonisch, ob bereits Patienten mit gleicher Diagnose in Behandlung sind. Hören Sie sich um unter Freunden, Bekannten. Schauen Sie sich im Internet um und studieren Sie genau die Homepages der Tierarztpraxen. Im Falle eines Tierarztbesuches, gehen Sie nicht sofort auf einen Behandlungsvorschlag (insbesondere Euthanasie !!) ein, sondern behalten sich vor, eine Zweitmeinung einzuholen.
Tatsache ist, dass ein Tierarzt gegen den Willen des Tierhalters nicht selbst bestimmen darf, ein Tier einzuschläfern. In so einem Fall müsste ein Amtstierarzt hinzugezogen werden und nur er dürfte diese Entscheidung (gegen den Willen des Halters) alleine treffen.
Die Art, wie der TA mit Ihrer behinderten Katze umgeht bzw. mit ihr spricht, auch die Inhalte seiner Äußerungen (abwertend, negativ etc.) machen schnell seine Ethik sichtbar. Vertreten Sie deutlich Ihre Einstellung und lassen Sie sich nicht einschüchtern. Und scheuen Sie sich nicht, eine Tierarztpraxis zu verlassen, in der Sie den behandelnden Ärzten nicht das notwendige Vertrauen entgegenbringen können. Auch Sie werden den für Ihre behinderte Katze passenden Tierarzt finden.
Mowgly beim Tierarzt in Bulgarien
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